Wer in Südfrankreich Urlaub macht, muss nicht lange darauf warten, bis das erste „Merde!“ zu vernehmen ist. Allerdings verwenden Franzosen das Wort auch, um jemandem Glück zu wünschen. Ernsthaft? Warum ist das so?
Merde: "Ich wünsch' dir sch… viel Glück"
In Frankreich ist es üblich, sich vor einem wichtigen Termin wie etwa einer Prüfung oder einem Auftritt, herzlich "Merde" zu wünschen – kein Scherz! Seinen Ursprung hat dieser Brauch wohl im vorletzten Jahrhundert, als man als wohlhabender Bürger noch mit der Pferdekutsche zum Theater fuhr. Je mehr Pferde unterwegs waren, desto mehr Pferdemist lag auf den Straßen. Wer also einem Bühnenkünstler viel Glück wünschen wollte, wünschte ihm viel folglich viel "Merde" – pardon: Scheiße – auf den Straßen, denn umso mehr Theaterbesucher kamen zu seinem Auftritt!
Wirklich elegant ist "Merde" natürlich auch heute nicht, aber es stört sich so gut wie niemand mehr im französischen Alltag, wenn der Begriff verwendet wird. Da gibt es weit schlimmere Begriffe, die wir hier besser gar nicht weiter aufführen. Der Begriff „Merde“ ist vielmehr auch dazu geeignet, als positiver Verstärker eingesetzt zu werden.
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