Präsident Macron möchte das Baguette von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernennen lassen. Bevor es aber soweit ist, werfen wir mal einen Blick auf die französischen Benimmregeln rund um das berühmte Stangenbrot.
Dos und Don‘ts rund um das Baguette
Morgens, mittags, abends, nachts – Baguette geht in Frankreich eigentlich immer und eine Mahlzeit ist in Frankreich erst dann komplett, wenn es ein Stangenbrot dazu gibt. Für einen geübten Umgang mit einem echten französischen Nationalheiligtum folgt hier unsere "Baguettikette":
Geht gar nicht: Die Oberseite nach unten legen!
Gleich zu Beginn ein Fauxpas: Ein alter, französischer Aberglaube besagt, dass das Ablegen eines Baguettes mit der Oberseite nach unten Unglück bringe und sogar den Teufel persönlich herausfordere. Man mag's glauben oder eben nicht – in jedem Fall schickt es sich in Frankreich nicht, ein Baguette mit der Kruste nach unten abzulegen.
Ein frisches Baguette kaufen und gleich die Spitze abreißen?
Ein frisches, womöglich noch warmes Baguette unterm Arm und ein verführerischer Duft in der Nase - wer kann da schon widerstehen? Wir auf alle Fälle nicht. Sie auch nicht? Müssen Sie auch gar nicht, denn eine in Frankreich weit verbreitete Eigenart ist es, noch unterwegs die Spitze des Baguettes abzubrechen und genüsslich zu verzehren. Und tatsächlich, wer in Frankreich mal genauer hinschaut wird feststellen, dass kaum ein Baguette heile zuhause ankommt. Also: Bon appétit!
Im Restaurant immer wieder Baguette nachbestellen?
Geht! Wenn sie wollen, können Sie im Restaurant so viel Baguette nachbestellen, wie Sie möchten. Und das ganz ohne Extrakosten, denn Baguette ist in der Regel im Preis inbegriffen. Dabei sollten Sie allerdings darauf achten, dass Sie nicht schon vor dem eigentlichen Essen das ganze Baguette aufgefuttert haben und dann schon neues bestellen. Denn Brot ist in Frankreich eine Beilage und wer diese bereits vor dem ersten Gang nachbestellt, hinterlässt einen, naja sagen wir mal, Eindruck.
"Stippen"
So schmeckt's besonders lecker: Die Reste einer Mahlzeit auf dem Teller mit dem letzten Stück Baguette aufwischen und genüsslich in den Mund schieben. Und tatsächlich, Sie werden in Frankreich nicht schräg angesehen werden, wenn Sie auf diese Weise genießen. Nur sollte der Teller nicht blitzeblank gewischt werden – das gehört sich dann wiederum doch nicht.
So ähnlich wie "stippen": Darf ich mein Baguette auch in den Kaffee tunken?
Deutsche Knigge-Jünger müssen jetzt ganz stark sein: Ja, in Frankreich ist nichts dabei, wenn man morgens ein Stück Baguette samt Butter und Konfitüre in den Kaffee taucht (solang es der eigene ist...). Offiziell macht das natürlich kein Franzose – man weiß ja, was sich gehört. Dennoch praktizieren es viele. Haben Sie also keine Hemmungen und probieren Sie es auch einfach mal aus – es schmeckt köstlich!
"Une demi-baguette, s’il vous plaît" – Geht das?!
Ja tatsächlich. Wer nur ein halbes Baguette kaufen möchte, kann dies selbstverständlich tun. Es könnte allerdings passieren, dass Ihr Bäcker nur normale Baguettes halbiert und nicht die etwas besseren, teureren.
Sollte man das Baguette besser schneiden oder brechen?
Diese Frage ist schnell beantwortet, denn die Franzosen mögen es unkompliziert. Wer in Frankreich zum Essen eingeladen ist und ein noch ganzes Baguette auf dem Tisch liegend vorfindet, bricht sich einfach ein Stückchen davon ab – eben so viel, wie man verzehren möchte. Ein Messer zum Baguette schneiden brauchen Sie also nicht.
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